9. September – JKO Tauber-Franken

Nachdem im letzten Jahr die Konzertreihe “Strings meet…” wieder mit großem Erfolg aufgenommen wurde, setzen die jungen Musikerinnen und Musiker ihre spannende musikalische Reise fort. In diesem Jahr freuen sie sich besonders auf eine Solistin aus den eigenen Reihen. Die junge Cellistin Zoe Josephin Münsberg präsentiert sich mit einem Meisterwerk voll tief empfundener Musik, dem „Une larme“ („Die Träne“) von Gioacchino Rossini.

Die gebürtige Leipzigerin beendete im Juli 2023 in Backnang die Schule mit dem Abitur. Bereits während der Schulzeit begann sie an der Hochschule für Musik in Stuttgart ihr Musikstudium. Die mehrfach ausgezeichnete Cellistin im Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“ und Stipendiatin der Begabtenförderung der Jugendmusikschule Ludwigsburg überzeugte unter anderem schon in der Jugendphilharmonie Ludwigsburg als Solistin und ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil des Jungen Kammerorchesters Tauber-Franken.

Mit den ersten beiden Sätzen aus der Kammersinfonie op. 110a widmet sich das junge Ensemble den teils freitonalen, dissonanten Tonbildungen Dimitri Schostakowitschs, die im Kontrast zu reiner Tonalität und feierlichen Mollklängen stehen. Seine Kammersinfonie ist eine Bearbeitung eines der meistgespielten Streichquartette Schostakowitschs, welches von Rudolf Barshai, Schüler und Freund Schostakowitschs geschrieben wurde. In diesem Werk reflektierte Schostakowitsch auf musikalisch düstere Weise persönliche Erinnerungen an Verfolgung, Gängelung und Krieg und brachte dabei sein Spannungsverhältnis zum Sowjetregime zum Ausdruck. Das Stück ist ein Schlüsselwerk des Antifaschisten Schostakowitsch, der sein Schaffen als Trauerarbeit für die Opfer des zweiten Weltkrieges verstand.

Im Gegensatz zur düsteren Musik Schostakowitschs steht die 1761 in England entstandene Sinfonie Nr. 8 in c-Moll von William Herschel auf dem Konzertprogramm. Der begabte Musiker, der seinen Lebensunterhalt als Orchestermusiker und Komponist verdiente, ist bis heute als ausgezeichneter Astronom bekannt, der die besten Spiegelteleskope seiner Zeit entwickelte und damit den Planet Uranus entdeckte. Seine Musik komponierte er im sogenannten galanten Stil mit oft überraschend schlichter Harmonik und differenzierten Klangeffekten.

Ottorino Respighis „Antiche Danse ed Arie“- Suite Nr. 3 entstammt einer Reihe von Orchestersuiten, die in den Jahren 1917 bis 1931 entstanden. In dem neoklassizistischen Werk überträgt der Komponist, Gitarren- und Lautentabulaturen aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf das moderne, farbenreiche Orchesterinstrumentarium.

Hingegen besticht die „St. Paul’s Suite“, die Gustav Holst für seine Schüler schrieb, durch ihre Lebendigkeit gepaart mit wohlklingenden Geigen-Melodien, ungebändigter Vitalität und der eleganten Verschmelzung englischer Volkslieder.

Zu hören sein wird das junge Ensemble am Samstag, 9. September um 19 Uhr in der Stadthalle Lauffen. Eintritt ist frei!

Junges Kammerorchester Tauber-Franken „Strings meet Cello“
Samstag, 9. September um 19 Uhr, Stadthalle Lauffen am Neckar

Die größten musikalischen Nachwuchstalente der Landkreise Main-Tauber, Heilbronn und Ludwigsburg sind seit ihrem Gründungskonzert 2016 im Jungen Kammerorchester Tauber-Franken (JKO) vereint. Unter Federführung des Dozententeams um Andreas Berge, Kirsten-Imke Jensen-Conrad (beide Violine), Manja Huber (Viola), Regine Friederich (Cello) und unter der musikalischen Leitung von Thomas Conrad präsentiert das junge Streichorchester ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, das einen weiten Bogen von klassischen über romantische bis hin zu modernen Kompositionen spannt.